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Presse

Der Marktführer beginnt mit BePro-Kürzungen-vorerst bei den eigenen Leuten...

Liebe Leser,

wenn die Allianz sich traut, ist das für die Branche der Startschuss.

Lesen Sie mal genau nach, was da steht! Es geht um Kostensenkung, um das Onlinegeschäft ausbauen zu können.

Wer kann das jetzt auch noch falsch verstehen opder schön reden?

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PS.: Wir machen ab Januar 2019 genau das Gegenteil:

Wir erhöhen Ihre Honorare um 15%, denn wir werden auf eine Umsatzbeteiligung in Zukunft verzichten und statt dessen eine Monatsflatrate für unsere App einführen.

Zusätzlich erhalten Sie den kostenfreien Zugang zur "My Life-Police" und noch einige andere Highlights, über die wir separat noch berichten werden.

Herzliche Grüße

Ihr Colonial Consulting-Team

 

Seltene Erden: steigende Preise!

Liebe Leser,

diejenigen, die sich frühzeitig unserer Meinung angeschlossen und die Produkte der Erden Invest erworben haben, können sich auf eine tolle Zeit freuen!

Denjenigen, die noch nicht bei Erden Invest Kunde sind, bietet sich augenblicklich das beste Timing geradezu an,

Unser Tipp: profitieren Sie von der Möglichkeit Sachwerte zu Preisen der mittelständischen Industrie umsatzsteuerfrei einzukaufen und einlagern zu lassen.

>>> zum Artikel

Ihr Colonial-Team  

Fondspolicen-."Meister der Kostentarnung"

Liebe Leser,

>>>hier<<<  finden Sie eine gute Recherche eines Kollegen, die Sie beim Kundengespräch unterstützen könnte.

Sie sehen damit auch, dass man mit Transparenz und Aufklärung werben kann und dass die Zeit des Versteckens und Verbergens vorbei ist.

Eine klare Stellungnahme und eine feste Meinung, die man uneingeschränkt präsentiert, schafft Kundenvertrauen.

Herzliche Grüße

Ihr Colonial-Team

Rendite zehnjähriger Bundesanleihe erstmals negativ

FONDS professionell
Meilenstein: Rendite zehnjähriger Bundesanleihe erstmals negativ


Den 14. Juni 2016 werden Anleihe-Investoren im Gedächtnis behalten. Grund: Die Rendite der viel beachteten zehnjährigen Bundesanleihe ist erstmals unter null Prozent gefallen. Für
Börsianer ist das ein historischer Schritt.


So sieht Anlagenotstand aus: Seit Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), die Leitzinsen auf Sturzkurs geschickt hat, fallen auch die Anleiherenditen. Unwägbare Ereignisse wie die
Sitzungen der US-Notenbank und der Bank of Japan in dieser Woche sowie das Brexit-Referendum in der kommenden Woche treiben zurzeit noch mehr Anleger in Anleihen erstklasiger Staatsschuldner als sonst. Folge: Dort steigen die Kurse, im Gegenzug sinken die Renditen.


Diese Entwicklung hat nun einen neuen vorläufigen Höhepunkt erreicht: Die Rendite der deutschen Bundesanleihe mit zehn Jahren Laufzeit ist am Dienstamorgen kurz vor 9:30 Uhr erstmals in ihrer
Geschichte unter null Prozent gefallen. Die zehnjährige Bundesanleihe gilt seit gefühlten Ewigkeiten als die entscheidende Benchmark für die langfristigen Kapitalmarktzinsen im Euro-Raum. Außerdem bezieht sich der wichtigste europäische Anleiheterminkontrakt – der Bund-Future – auf diese Bundesanleihe.

Deshalb sorgt deren Rekordtief für Aufsehen bei Investoren – auch wenn schon länger Bundesanleihen mit einer Laufzeit von bis zu neun Jahren im negativen Bereich rentieren. Die Spanne reicht dabei von minus 0,4 Prozent für zweijährige bis minus 0,1 Prozent für neunjährige Papiere.


Gründe für die steigenden Kurse und fallenden Renditen gibt es viele. Allen voran ist es die Politik der Europäischen Zentralbank. "Die EZB heizt die Rally an", meint Harvinder Sian, Zinsstratege bei der
US-Bank Citi, gegenüber dem Handdelsblatt. Im April habe die EZB ihr seit März 2015 laufendes Anleihekaufprogramm um monatlich 20 Milliarden auf 80 Milliarden Euro erhöht. Dabei kaufe die EZB vor
allem Staatsanleihen. Seit dem 8. Juni greift sie auch bei Schuldtiteln von Unternehmen zu. Zudem hat sie den Leitzins auf null Prozent gesenkt und dazu den Einlagenzins auf minus 0,4 Prozent heruntergesetzt.
Banken, die über Nacht Geld bei der Notenbank anlegen, zahlen somit eine Strafgebühr.

(jb) Quelle: FONDS professionell ONLINE | www.fondsprofessionell.de


 

Regierung kürzt Auszahlungen von Lebens-Versicherungen

Regierung kürzt Auszahlungen von Lebens-Versicherungen

Die Bundesregierung will die Ausschüttungen auslaufender Lebensversicherungen deutlich reduzieren. Dabei geht es für die Kunden um Tausende Euro. So sollen die Versicherer vor dem Bankrott gerettet werden. Denn aufgrund der niedrigen Rendite auf Staatsanleihen sind sie nicht mehr in der Lage, ihren Kunden die versprochenen Zinsen zu zahlen.

Die Bundesregierung plant umfassende Gesetzesänderungen, um die deutschen Lebensversicherer vor dem Bankrott zu bewahren. Denn aufgrund der Niedrigzinspolitik sind deren Renditen aus Staatsanleihen stark gesunken. Nach den aktuell geltenden Regeln könnten sie ihren Kunden die versprochenen Beträge bald nicht mehr auszahlen.

Bis zur Sommerpause wolle das Kabinett ein Gesetz auf den Weg bringen, hieß es am Dienstag in der Regierung. Dabei geht es angeblich darum, die Garantieversprechen an die fast 90 Millionen Versicherten zu sichern. Entscheidend ist jedoch, dass die Ausschüttung von Buchgewinnen auf Wertpapiere beschränkt werden kann.

Das trifft jene Kunden, deren Verträge jetzt enden und die von derzeit hohen Bewertungsreserven profitieren würden. Für manche geht es dabei um Tausende Euro. Es soll den Versicherungsunternehmen praktisch erlaubt werden, ihre Garantieversprechen eben nicht einzuhalten, weil dies aufgrund des Niedrigzinses auch mathematisch nicht möglich wäre.

Versicherer wie die Allianz oder die Münchener Rück legen ihre milliardenschweren Beitragseinnahmen am Kapitalmarkt an, zum großen Teil in Staatsanleihen. Diese werfen jedoch im Fall Europas wegen der Zins-Entscheidungen der EZB keine attraktive Rendite ab oder sind, wie in einigen Schwellenländern zu riskant.

Daher fällt es den Versicherern immer schwerer, mit ihren Investments das Geld einzuspielen, um den Kunden die zugesagten Renditen auf Lebensversicherungspolicen auch zukommen zu lassen. So lag die Durchschnittsrendite von Bundesanleihen 2013 lediglich bei 1,6 Prozent. Genau doppelt so hoch war allerdings der von der Branche im Schnitt zugesagte Zins.

Je mehr Altanleihen auslaufen, die durch weniger attraktivere Papiere ersetzt werden müssen, desto gravierender wird das Problem. Die Bundesbank hat deshalb schon gewarnt, bis 2023 drohe ein Drittel der Versicherer, die Eigenkapital-Hürden zu reißen.

Damit es erst gar nicht so weit kommt und das beliebteste Finanzprodukt der Deutschen keinen Schaden nimmt, setzt die große Koalition auf ein ganzes Bündel von Einzelmaßnahmen. So wird der Garantiezins, den die Unternehmen ihren Kunden maximal für die gesamte Vertragslaufzeit zusagen dürfen, zum Januar 2015 auf 1,25 von 1,75 Prozent abgesenkt. Das macht den Abschluss neuer Lebensversicherungen unattraktiver.

Sind die Garantiezusagen einer Versicherung in Gefahr, erhält die Aufsichtsbehörde BaFin nun weitreichende Eingriffsrechte. So kann sie festlegen, dass zunächst alle Renditezusagen an die Versicherten abgesichert sein müssen, bevor Dividenden an die Aktionäre gezahlt werden dürfen.

Zudem werden die Kunden künftig zu 90 Prozent am sogenannten Risikogewinn ihres Versicherers beteiligt. Bisher durften die Unternehmen ein Viertel dieses Ergebnisanteils ausschütten oder zurücklegen.

Der Risikogewinn entsteht zum Beispiel dadurch, dass Kunden früher sterben als gedacht und dann weniger Rente beziehen. Schließlich dürfen die Unternehmen die Abschlusskosten nur noch zu einem geringeren Teil zulasten der Versicherten bilanzieren.

Damit alle Versicherten ihre Renditen bekommen, müssen künftig im Zweifel auch ausscheidende Kunden zurückstehen. Bisher bekommen Versicherte, deren Verträge enden, die Hälfte der Bewertungsreserven von festverzinslichen Anlagen ausbezahlt.

Dabei handelt es sich um Buchgewinne. Sie entstehen, weil in der aktuellen Niedrigzinsphase ältere Wertpapiere mit einem höheren Zins vorübergehend wertvoller werden. 2012 summierten sich diese Bewertungsreserven auf rund 2,9 Milliarden Euro, die auf 6,6 Millionen auslaufende Verträge verteilt wurden. Für die verbliebenen 88 Millionen Versicherten wird der Kuchen dadurch allerdings kleiner.

Künftig kann die Beteiligung an Bewertungsreserven gekürzt werden, wenn nicht zuvor die Garantiezusagen der Versicherung an alle Kunden gesichert sind.

Für ausscheidende Kunden kann diese Neuregelung gravierende finanzielle Folgen haben. Würde man die nun geplante Neuregelung auf 2012 anwenden, hätte die Kürzung theoretisch im Schnitt etwa 440 Euro betragen. An diesem heiklen Punkt war ein erster Reformversuch der alten schwarz-gelben Bundesregierung letztlich gescheitert.

Zu dem Maßnahmenbündel zählen noch eine Reihe anderer Punkte wie die Offenlegung der Provisionen von Versicherungsmaklern. Die Assekuranzen müssen der Aufsicht außerdem mehrjährige Prognosen und – für den Ernstfall – Sanierungspläne vorlegen.

Der Branche entgegenkommen will die Regierung dadurch, langfristige Investitionen von Prämiengeldern in Infrastrukturprojekte zu erleichtern. Dadurch würde die Abhängigkeit von Staatsanleihen etwas verringert.

Den Gesetzentwurf will die Regierung noch vor der Sommerpause des Bundestages Mitte Juli ins Gesetzblatt bringen. In Kraft treten sollen die meisten Regelungen kurz danach.

Der Branchenverband GdV kritisierte, es sei für die Versicherer unmöglich, alle Änderungen bis Anfang 2015 umzusetzen. Außerdem schieße eine generelle Ausschüttungssperre an die Aktionäre völlig über das Ziel hinaus. Die höhere Beteiligung der Versicherten am Risikogewinn schränke zudem den Spielraum der Unternehmen ein, Reserven zu bilden.

 

Quelle: Deutsche Wirtschaftsnachrichten

Abkassieren mit Fondspolicen WiWo

Wirtschaftswoche (bereits) 2010

Sein Vertrauen in die Beraterin der Deutschen Bank kostete Michael Denart mehr als 4300 Euro. Gerade einmal 1309,41 Euro blieben ihm nach mehr als vier Jahren von seinen 5600 Euro Beiträgen, als er seine fondsgebundene Lebensversicherung kündigte. Das meiste Geld war auf das
Konto der Versicherung Zurich Deutscher Herold geflossen, hatte Fondsmanager der Deutsche Bank-Tochter DWS genährt und war als Provision bei der Bank selbst gelandet.

Bei der Beratung in der Bank „stand nie zur Diskussion, welche Fonds und welche Versicherung ich wählen sollte“, sagt der heute 33-jährige Wirtschaftsingenieur. Die Verkäuferin „legte nahe“, den Beitrag in die Fonds DWS Akkumula sowie DWS Vermögensbildungsfonds I einzuzahlen. Wie eng Zurich und Deutsche Bank plus DWS miteinander verbandelt sind, davon hat der damalige BAföGEmpfänger keine Ahnung.

Bei fondsgebundenen Policen zahlen Versicherte in der Regel monatlich Beiträge. Ein Teil des Geldes geht für Kosten, Todesfallschutz und Provisionen drauf. Der überwiegende Teil wandert in Investmentfonds, wird also nicht, wie bei der klassischen Lebensversicherung, vom Versicherer angelegt. Versicherer verwalten in fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen rund 47 Milliarden Euro – ein Bombengeschäft für die ganze Finanzbranche: Bankberater und Finanzvertriebe kassieren Provisionen, Fondsgesellschaften freuen sich über regelmäßige Zuflüsse.

Versicherer schätzen es, dass sie das Risiko der Kapitalanlage auf den Kunden abwälzen können, denn eine Garantieverzinsung wie bei Kapitallebensversicherungen gibt es bei Fondspolicen nicht. Garantiert wird bestenfalls die Rückzahlung der eingezahlten Beiträge zum Laufzeitende, also eine Verzinsung von null. Ansonsten hat der Versicherte seine liebe Not, sein Geld sicher durch Börsenturbulenzen zu bringen. Der Wert der Police schwankt wie die Kurse der Fonds, die drinstecken.

Kosten für Fondspolicen sind hoch

Die Kosten sind hoch. Zu den Abschlusskosten inklusive Provision für die Vermittler, den Verwaltungskosten der Versicherung und einem möglichen Ratenzuschlag für die monatliche Zahlung kommen die Fondskosten. Fondsgesellschaften entziehen dem Fondsvermögen jährlich
automatisch Gebühren. Beim Fonds Concentra von Allianz Global Investors (AGI) waren das im vergangenen Geschäftsjahr stolze 2,8 Prozent: Verwaltungsvergütung, Depotgebühren, Depotbankvergütung, Transaktionskosten, Administrationsgebühr, Berichterstattungskosten,
Veröffentlichungskosten, Prüfungskosten, Erfolgsvergütung – der Fantasie sind seine Grenzen gesetzt. Rund zwei Drittel der 1,5 Milliarden Euro, die in dem teuren Concentra stecken, stammen aus Fondspolicen.

Dass Kunde Denart von seiner Beraterin nur in eine Richtung gelenkt wurde, ist kein Zufall: Der Versicherer Zurich, der den Deutschen Herold von der Deutschen Bank kaufte und heute die Nummer zwei im Fondspolicenmarkt ist, bekommt über die Hälfte des Geschäfts über die Deutsche
Bank. So boten auch Vermittler von Zurich und dem zugehörigen Finanzvertrieb Bonnfinanz der WirtschaftsWoche bei einer Stichprobe Fonds der Deutsche-Bank-Fondstochter DWS an. Auch andere große Spieler im Fondspolicenmarkt (siehe Übersicht) sichern sich ihr Stück vom Kuchen
und rollen die Euros der Sparer gezielt in die eigene Richtung – oder in die ihrer Vertriebspartner.

Das Schmalspurangebot hat nur für die Verkäufer der Versicherer Vorteile: Sie müssen nur wenige Fonds kennen.
So verkauft das Vertriebsheer der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG) exklusiv Leben Policen der AachenMünchener. Die Versicherung ist eine Tochter des italienischen Generali Konzerns. Deren deutsche Holding hält wiederum 40 Prozent minus zehn Aktien an der DVAG. Seit
dem Jahr 2002 hat der Strukturvertrieb die DWS als Fondslieferanten besonders ins Herz geschlossen. DVAG-Vorstandsvorsitzender Reinfried Pohl sitzt im Aufsichtsrat der Deutsche Bank-Tochter.

Versicherungsvertrieb entscheidet

„Die Struktur der Fondspalette eines Versicherers hängt entscheidend von den Vertriebswegen und -zielen der Versicherer und Fondsgesellschaften ab“, sagt Frank Mühlbradt vom auf Fondspolicen spezialisierten Analysehaus Finanz-research in München. Und so bot die Allianz Lebensversicherung in den WirtschaftsWoche-Stichproben ausschließlich Fonds der Fondstochter Allianz Global Investors (AGI) an. Generali kalkulierte im Tarif die Fonds der konzerneigenen Generali Investment ein, und Marktführer AachenMünchener überhäufte Kunden mit
DWS-Angeboten.Dass vor allem hauseigene Fonds verkauft werden, belegen auch Zahlen aus den Geschäftsberichten: Ende 2009 steckten 70 Prozent der Kundengelder bei Generali in hauseigenen Fonds. 95 Prozent der Spargelder von Zurich-Kunden verwalteten Töchter der Deutschen Bank. In DWS-Fonds steckte mehr als jeder dritte Euro (37 Prozent) der AachenMünchener-Kunden. Und die Allianz, die Zahlen zu den Fondsvolumen zuletzt Ende 2008 auswies, leitete schon damals mehr als vier von fünf Euro (82 Prozent) der Beiträge an die AGI-Gruppe.

Verlässt sich der Kunde nur auf den Rat des Vertreters oder Bankers, der ihm seine Police verkauft, werden ihm besonders gute Fonds mitunter vorenthalten. Das belegt eine aktuelle Studie der Ratingagentur Feri Euro Rating Services. Die Feri-Fondsexperten haben das Fondsangebot von 60 Lebensversicherern geprüft, die mehr als 90 Prozent des Marktes abdecken. Die Mehrheit der Fonds könne qualitativ nicht überzeugen, schreiben die Autoren. Bei den von den Versicherern angebotenen 3000 Fonds falle nur ein Viertel gemäß dem Feri-Fondsrating in die Kategorie sehr gut bis gut.

In der Auswertung fand Feri rund 500 Fonds von Deutsche-Bank-Töchtern wie dem Branchenprimus DWS. 45 von 60 Lebensversicherern arbeiten mit der DWS. Mit neun der zehn größten Fondspolicenanbieter hat die DWS eine Vertriebsvereinbarung. Und da auf diese Top-Anbieter allein 67 Prozent des Fondspolicenmarktes entfallen, wird auch die DWS entsprechend üppig versorgt. So verwaltet die Deutsche-Bank-Tochter schon heute mit zwölf Milliarden Euro rund jeden vierten Spar-Euro, der bereits in Fondspolicen eingezahlt wurde. Das hat einen simplen Grund:

Deutschlands größte Fondsgesellschaft ist als Marke bekannt – nicht zuletzt durch den Einsatz von Oliver Kahn als Kopf einer Werbekampagne für den Fondsriesen. Neben Platzhirsch DWS buhlen auch die amerikanischen Fondsriesen Fidelity und Franklin Templeton um Aufmerksamkeit bei Fondsverkäufern und Anlegern. So schaffen es die beiden ebenfalls auf die Verkaufslisten vieler Policenanbieter, ermittelte Feri.

Erstaunlicherweise ist das Templeton-Fondsfossil, der vor 56 Jahren aufgelegte Templeton Growth, noch immer einer der meistgekauften Fonds in den Policen der Anbieter Allianz, Aspecta und auch Skandia. Üppige "Kickbacks" für die Versicherer Der internationale Aktienfonds hat das Vermögen der Anleger gut durch die Crashjahre 2000 und 2001 gebracht und sich dadurch einen untadeligen Ruf erworben. Nach einigen
Fondsmanagerwechseln hat er in den vergangenen Jahren aber zunehmend abgewirtschaftet. Die Feri-Experten bewerten ihn nur noch als unterdurchschnittlich. Profis nennen die alten Modelle „Vintage-“ oder Jahrgangsfonds. Sie sind etwas abgenutzt, verkaufen sich aber immer noch gut, weil sie seit Jahren zur engen Auswahl der Finanzverkäufer zählen.

Fondshäuser zahlen Versicherern, wenn diese ihre Fonds in fondsgebundene Policen aufnehmen, üppige Rückvergütungen, im Branchenjargon „Kickbacks“ genannt. So zahlt die DWS aktuell 0,45 Prozent aus der jährlichen Verwaltungsvergütung des Aktienfonds Vermögensbildungsfonds I an Zurich. In einem anderen Angebot ist zu lesen: „Von den in die Fonds eingerechneten Kostenpauschalen erhält Zurich derzeit einen Anteil von 50 %.“ Mindestens die Hälfte davon müssen Versicherer zwar wieder ihren Kunden gutschreiben.


Konzerne bleibt aber genug hängen, wie das Beispiel Heidelberger Leben, früher MLP Leben, zeigt: Der auf Fondsprodukte spezialisierte Versicherer kassierte im vergangenen Jahr 25,5 Millionen Euro Rückvergütungen von Investmentfondsanbietern. Noch immer sind Vertreter des Finanzvertriebs MLP dem einst hauseigenen Versicherer sehr verbunden. Zum Beispiel der MLP-Berater von Anleger Jonathan Schlich*: Bei ansonsten „umfangreicher und kompetenter Beratung drängte der doch immer wieder auf einen Abschluss bei Heidelberger Leben“. „Fünf oder sechs“ Lebensversicherungen sammelte der selbstständige IT-Berater so zusammen, rund 1500 Euro zahlt er Monat für Monat ein.

Hohe Kostenbelastung

Der Stuttgarter Versicherungsberater Karl Eberhardt fällt nach einer Analyse von Schlichs Verträgen ein eher negatives Urteil: „Im Vergleich mit anderen Angeboten“ habe die Heidelberger Leben eine „relativ hohe Kostenbelastung“. So erhalte Schlich bei einer Kündigung nach knapp zwölf Jahren nur 56,7 Prozent seiner eingezahlten Beiträge zurück. „Eine Geldanlage sieht für mich anders aus“, schreibt Eberhardt. Insgesamt habe er in seiner Laufbahn schon mehr als 100 Verträge des Konzerns analysiert. „Nach allem, was ich bisher von Heidelberger Leben gesehen habe, war die Kostenbelastung immer vergleichsweise hoch“, sagt er. So würde Schlich aus seinem am längsten laufenden Vertrag, in den er in elf Jahren und sechs Monaten bereits 15.581 Euro eingezahlt hatte, heute bei vorzeitiger Auflösung nur 8840 Euro bekommen.

„Anhand der Zahlen sehe ich nicht, wie bis Vertragsende eine vernünftige Rendite zustande kommen soll“, fürchtet Schlich. Verluste müsse man am Kapitalmarkt zwar einkalkulieren. „Aber wenn die Versicherung so schlecht wirtschaftet und ein völliges Totalversagen an den Tag legt, dann ist das für meine Altersvorsorge doch eine Katastrophe.“ Die Heidelberger wollte sich aus Datenschutzgründen nicht zu dem Fall äußern, obwohl Anleger Schlich sich schriftlich damit einverstanden erklärt hatte.

Beispiele für unterdurchschnittliche Fonds, die sehr stark von Policen genährt werden, gibt es genug. Der Allianz RCM Interglobal etwa hat seit 2007 jährlich im Schnitt neun Prozent verloren, zwei Drittel des Fondsvermögens zahlten Policenanleger ein. Wer vor zehn Jahren in den Fonds investierte, erzielte im Schnitt ein Minus von 5,2 Prozent pro Jahr oder insgesamt 41 Prozent minus. Der Vergleichsindex für internationale Aktienanlagen, MSCI Welt, verlor dagegen nur rund ein Viertel. Mit einer Investition in eine Bundesanleihe hätten Anleger dagegen inklusive Zinseszins einen Zuwachs von zwei Dritteln erwirtschaftet. Im Vergleich zur Fondspolice hätten sie heute glatt das doppelte Vermögen in der Tasche.


Den Fonds Generali Komfort Dynamik Europa trieben Policengelder der Generali-Kunden auf ein Volumen von aktuell 670 Millionen Euro, obwohl es dem Fondsmanager seit Auflage des Fonds 1999 nicht gelungen ist, den Vergleichsaktienindex MSCI Europa zu schlagen und Feri den Fonds nur als durchschnittlich einstuft. Doch egal, wie schlecht die Fonds abschneiden: Viele Kunden kümmern sich nach
Vertragsabschluss kaum mehr darum, was in ihrer Police steckt. „Ich hatte noch keinen Mandanten, der sich nach Abschluss noch sehr für seine Fonds interessiert hat“, sagt der Kieler Versicherungsberater Holger Ludolf. Insbesondere nach ein paar Jahren, wenn eine höhere Summe
im Fondspolicendepot angespart wurde, sollte eine regelmäßige, möglichst jährliche Bestandsaufnahme zum Pflichtprogramm der Versicherten gehören.

Anteil der Fondspolicen sinkt

Wie treu Fondspolicenkunden an den bei Vertragsabschluss gewählten Produkten festhalten, zeigt das Beispiel des FT Frankfurt Effekten. Der Aktienfonds investiert vor allem in deutsche Standardwerte aus dem Dax. Bei einem Gesamtvolumen von 1,9 Milliarden Euro stammten bis Ende
2008 rund 1,2 Milliarden von Kunden der Nürnberger Lebensversicherung. Anleger hielten die Treue, obwohl die Performance über 5, 10 und 20 Jahre schlechter ist als die vom Vergleichsindex Dax. Selbst das Minus von 41 Prozent im Jahr 2008 hat die Fondspolicenkäufer offenbar nicht
geschockt. Der Fonds freut sich über kontinuierliche Mittelzuflüsse. Auch in diesem Jahr liegt er mit einem Nettomittelzufluss von 3,4 Millionen Euro gut im Rennen.

Während Anleger, die eine Police besitzen, weiter brav einzahlen und möglichst wenig an deren Zusammensetzung ändern, halten sich Neukunden eher zurück. 2009 schlossen Anleger laut einer Studie der Berater von Towers Watson Fondspolicen mit einem Neuvertragsvolumen von 1,2 Milliarden Euro ab – das ist ein Drittel weniger als im Jahr 2008. So lag der Marktanteil der Fondspolicen im Neugeschäft der Lebensversicherer zur Hoch-Zeit 2008 bei knapp 32 Prozent. Die DWS schätzt den Anteil für 2010 nur noch auf rund 17 Prozent. Die hohen Kursverluste der Fonds in den Jahren 2007 und 2008 verschreckten Anleger.

Doch auch für Ängstliche haben Versicherer und Fondsgesellschaften jetzt eine Lösung parat: Sie ködern Kunden mit sogenannten Garantieprodukten. Mehr als die Hälfte der Beiträge fließt nach Angaben von Towers Watson in Produkte, bei denen bei Vertragsablauf eine bestimmte Summe garantiert wird. Bei der DWS etwa steckt die Hälfte der zwölf Milliarden Euro, die diese für Fondspolicenanleger verwaltet, bereits in Garantiefonds. Die Garantiefonds der Flex-Pension-Palette machen allein 3,6 Milliarden Euro aus. Bei dem Flex-Pension-Konzept sichert das Fondshaus einen einmal erreichten Höchstwert bis zum Laufzeitende des Fonds ab. Dieses Laufzeitende fällt dann üblicherweise mit dem Ende des Versicherungsvertrags zusammen. Fallen die Aktienmärkte, erleidet der Anleger keinen Verlust, solange er den Fonds bis zum Laufzeitende hält. Vorzeitiger Ausstieg schadet Genau darin liegt die Krux: Viele Anleger halten – wie Wirtschaftsingenieur Denart – nicht so lange durch, sie steigen vorher aus. In einem solchen Fall bekommen Anleger auch bei den FlexPension-Fonds nur den tagesaktuellen Wert ausgezahlt und nicht den einst erreichten Höchstkurs – und verbuchen oft Verluste.

Garantien gibt es auch nie umsonst – der eingebaute Sicherheitspuffer kostet Rendite. Garantieren Versicherer etwa die eingezahlten Beiträge, schmälert das die Rendite langlaufender Verträge im günstigsten Fall um rund 0,5 Prozent pro Jahr. Je nach Versicherungssumme macht das über die Jahre schnell mehrere Tausend Euro Unterschied. Außerdem habe der Kunde, selbst wenn er seine Beiträge zurückbekommt, „real immer noch einen Verlust in Höhe der Inflationsrate“, sagt Stefan Albers, Präsident des Bundesverbands der Versicherungsberater.

Wer seine Versicherung in den ersten Jahren vorzeitig kündigt, bekommt mitunter nicht einmal sein nach Abzug aller Kosten angespartes Fondsguthaben zurück. So wies Zurich Denart zum 30. November 2008 ein Fondsguthaben von 1928 Euro aus – und nur einen Tag später einen
Rückkaufswert von gerade einmal 942 Euro. 986 Euro hätte die Versicherung nach knapp vier Jahren einbehalten. Das liege am Stornoabschlag, schreibt Zurich in einer Stellungnahme an die WirtschaftsWoche. Darüber hinaus werde „in den vertraglichen Unterlagen klar“ auf die Kosten
hingewiesen. Ärger um den Stornoabschlag, also die Summe, die bei vorzeitiger Vertragskündigung noch zusätzlich abgezogen wird, gibt es immer wieder. Angemessen soll er sein – doch was bedeutet das? Bis zu zwölf Prozent Abschlag auf das inklusive Zinsen angesparte Kapital, sagt die Deutsche Aktuarvereinigung, ein Zusammenschluss der Versicherungsmathematiker.

Auch wer nicht vorzeitig kündigt, wird kräftig belastet. Versicherungsvertrieb ist teuer – und ihn bezahlt der Kunde.
Immerhin, Neukunden können diese Kosten jetzt erkennen. Versicherer müssen sie seit 2007 bei neuen Verträgen aufschlüsseln. Bis zu vier Prozent der bis zum Ende der Laufzeit eingezahlten Beiträge zahlen Kunden in den ersten fünf Jahren für Abschluss- und
Vertriebskosten. Wer bei 30 Jahren Laufzeit 100 Euro im Monat einzahlt, überweist allein für den Abschluss über 1400 Euro. Hinzu kommen Verwaltungskosten. Zurich etwa verlangte in Stichproben der WirtschaftsWoche bei 1200 Euro Jahresbeitrag und 30 Jahren Laufzeit je nach Vertrag rund sechs Prozent der Beiträge für die Verwaltung. Die AachenMünchener setzt da noch einen drauf und rechnet bei gleichen Konditionen gleich 15 Euro im Monat an – happige 15 Prozent Verwaltungskosten, die die Fonds an der Börse erst mal verdienen müssen, bevor der Anleger im Plus ist.

Hohe Kosten bei Fondspolicen

Wer seinen Beitrag monatlich statt jährlich überweist, zahlt je nach Vertrag außerdem bis zu fünf Prozent Ratenzuschlag für die monatliche Zahlweise. Hinzu kommen je nach Fonds Verwaltungskosten von rund 1,5 Prozent. Im Extremfall können die Kosten gerade in den ersten
Jahren über 20 Prozent klettern, Abzüge für den Todesfallschutz sind da noch nicht einmal eingerechnet. Die hohen Kosten trüben auch die Freude, die der gesetzliche Steuervorteil dem Sparer bereiten könnte und der ihm gerne als Lockmittel vorgehalten wird. Auf den ersten Blick ist der beachtlich: Hält der Sparer die Police mindestens zwölf Jahre und ist er bei Ablauf mindestens 60 Jahre alt, versteuert er bei Verträgen seit 2005 nur die Hälfte des Zugewinns mit dem persönlichen Steuersatz. Doch bevor echte Gewinne anlaufen, müssen erst einmal die Kosten verdient werden. Wundersame Dynamik Ein beliebter Trick der Branche zur wundersamen Geldvermehrung bei Fonds und Versicherern ist
die Beitragsdynamik. Laut Vertrag von Wirtschaftsingenieur Denart, den dieser noch als Student DWS-Fondspromoter Kahn: Jeder vierte in Fondspolicen eingezahlte Euro liegt bei der Deutsche-Bank-Tochter unterschrieben hatte, sollte sich Denarts Beitrag jedes Jahr um zehn Prozent erhöhen. „Die Deutsche-Bank-Verkäuferin hat mir gezeigt, dass ich im zweiten Jahr 110 Euro statt 100 Euro pro Monat einzahle – wie sich das aber bis zum Ende der Laufzeit auswirkt, erklärte sie nicht“, sagt er.

Was er damals verdiente, habe die Bankerin ebenfalls nicht interessiert. Kein Wunder, dass der damalige BAföG-Empfänger die Beiträge bald nicht mehr stemmen konnte: Jahr für Jahr erhöhte sich sein Beitrag um zehn Prozent, hinzu kam noch ein Zinseszinseffekt, weil die zehn Prozent ja auch auf die Erhöhung des Vorjahrs mit draufgeschlagen wurden. Sicher: Anleger können der jährlichen Erhöhung widersprechen. Wer das nicht tut, weil er nicht mehr hinschaut, was mit der Police passiert und was der Versicherer da denn so alles abbucht, muss am Ende exorbitant hohe Beiträge zahlen.

Dynamisch widersprochen

Hätte Anleger Denart bis zum Ende der Laufzeit nie einer Erhöhung widersprochen, müsste er im38. Versicherungsjahr knapp 41.000 Euro einzahlen. Aus den ursprünglich im Vertrag vereinbarten 45.600 Euro wären über die Jahre 436 852 Euro geworden.
 

Teure Lebensversicherungen

Lebensversicherung Teure Angelegenheit

Die Provisionen für Vermittler von Versicherungen sind horrend. Ein neues Gesetz bringt das ans Licht. Doch viele andere Kosten bleiben im Dunkeln.

30.06.2008, von Nadine Oberhuber
 
 
© F.A.Z.

Wenn jemand mit der Taschenlampe in den Wald geht, dann tappt er vielleicht nicht mehr so im Dunkeln. Aber er leuchtet nur die Strecke bis zum nächsten Baum aus. Dahinter ist der Wald so schwarz wie die Nacht. So ähnlich fühlen sich Verbraucher, wenn Lebensversicherer ab sofort vorrechnen werden, welche Kosten tatsächlich in ihren Policen stecken.

Auf Euro und Cent müssen Versicherer nun offenlegen, welche Kosten in den Verträgen stecken. Dazu verpflichtet sie das Versicherungsvertragsgesetz, das die Verbraucher stärker schützen will. Denn diverse Gerichte hatten immer wieder angemahnt, dass sich Kunden in den bisherigen Vertragswerken fühlen müssten wie im Dickicht des tiefsten Urwalds: Die Kosten einer Lebens- oder Rentenversicherung konnten nicht einmal vereidigte Versicherungsgutachter problemlos ermitteln, geschweige denn Otto Normalsparer. Dass sich so keine Preis-Leistungs-Vergleiche anstellen ließen, lag auf der Hand. Jetzt soll alles besser werden - heißt es.

Mehr Transparenz, doch wenig Vergleichbarkeit

Nun steht zwar in den Verträgen genau, welche Abschlusskosten die Unternehmen und ihre Vermittler kassieren und welche „sonstigen Kosten“ noch vom Kundengeld einbehalten werden. Aber ob das wirklich zur Erleuchtung beiträgt? Es darf bezweifelt werden.

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Denn erstens haben die Unternehmen viele Möglichkeiten, Kosten zu verstecken oder ihre ausgewiesenen Kosten mit komplizierten Angaben gehörig schönzurechnen. Zweitens werden die interessanten Vergleiche - etwa die von fondsgebundenen Versicherungen mit Fondssparplänen - auch mit der Offenlegung nicht wirklich einfacher. Denn während die einen jetzt ihre Kosten in Eurobeträgen angeben, rechnen die anderen weiter in Prozentzahlen.

Und deren Wirkung ist schwer abzuschätzen: „Ein Prozent Gebühr für die Verwaltung eines Fonds oder einer Versicherung klingt ja nach nichts“, sagt Versicherungsmathematiker Peter Schramm, „aber den wenigsten ist klar, dass damit über 30 Jahre gesehen ein Drittel ihres Vermögens weg ist.“ Deshalb tobt jetzt ein bizarrer Streit zwischen den Anbietern. Die fürchten vor allem eines: dass die Kunden bald ihre Produkte durchschauen.

4000 Euro für eine Beratung und eine Briefmarke

Denen wird demnächst ganz schön die Kinnlade runterklappen, wenn sie lesen, dass sie für den Abschluss einer Lebensversicherung gut 4000 Euro hinblättern - für nichts weiter als ein Beratungsgespräch mit dem Vertriebsmitarbeiter und die Zusendung des Versicherungsantrags. Oder dass die Kosten bei einer Rürup-Rentenversicherung über 150.000 Euro satte 10.000 Euro betragen, bei manchen Anbietern sogar 16.700 Euro.

Das ist der Moment, in dem die Versicherungen sich beeilen zu sagen, dass diese Zahlen alleine ja nicht sehr aussagekräftig seien. Man müsse auch bedenken, dass der Kunde dafür - im Gegensatz zu einem Fondssparplan - einen Zusatznutzen erhalte: So bekomme er eine lebenslange Rente, egal wie lange er lebe. Oder seine Familie eine Zahlung im Todesfall.

Das stimmt, aber sie müssten auch sagen, dass die wenigsten Kunden wirklich ausgezahlt bekommen, was sie sich erhoffen. Am Ende stehen nämlich ganz andere Summen, als die hohen Überschussprognosen versprechen.

Unabhängig davon: „Allein die Höhe der ausgewiesenen Kosten löst bald eine gehörige Debatte aus“, beobachtet einer, der es wissen muss: Reiner Will ist Geschäftsführer der Agentur Assekurata, die sich auf Versicherungsvergleiche spezialisiert hat. Für ihn ist vor allem eines erstaunlich: wie weit die Kosten von Anbieter zu Anbieter auseinanderklaffen und - wie wenig die ausgewiesenen Kosten tatsächlich aussagen: „Es gibt auch Versicherer, die gar keine Abschlusskosten ausweisen müssen. Weil sie die einfach auf die laufenden Kosten aufschlagen und über die gesamte Laufzeit verteilen.“

Deshalb ist immer noch kaum zu beziffern, wie sehr die Kosten auf die Rendite drücken. Welcher Spielraum bleibt, exerzieren Branchenberater durch: Da nennt Versicherung A „100 Euro sonstige Kosten jährlich“, Versicherung B führt „0 Euro Kosten, dafür geringere Rendite“ an, und Versicherung C sagt: „linear fallende Kosten von 185 auf 40 Euro“. Wer hat nun die beste Quote? Der Kunde zahlt, ohne zu wissen, wie viel genau.

 

Kreuz und quer, hin und her

Der Kostenbegriff ist allzu dehnbar, findet Gutachter Schramm: Versicherungen, die ihre Gebühren nicht als Abschlusskosten beziffern wollen, können sie auch als Verwaltungskosten oder als Kapitalanlagekosten in den Büchern verstecken. „Theoretisch können große Konzerne die Kosten aus der Lebensversicherung sogar auf ihre Krankenversicherungssparte abwälzen.“

Die Quersubventionierung ist in der Branche ohnehin üblich: Kraftfahrzeug- und Haftpflichtversicherungen sind nur so billig, weil die Versicherungsmakler ihren Lebensunterhalt mit den Provisionen aus Lebensversicherungen verdienen. Jedenfalls noch. „Wenn die Kunden erst mal ahnen, wie viel sie da bezahlen, werden sie schnell fragen: wofür überhaupt?“, hofft Schramm, „mit ihrer Beratungsleistung können die Versicherungsvertreter dann vielleicht 500 Euro Abschlussprovision rechtfertigen. Aber keine 5000 mehr.“

Zumal der erste Anbieter Karstadt-Quelle jetzt mit einem cleveren Produkt auf den Markt prescht: der Versicherung mit Kostenflatrate. Ganze 300 Euro werden beim Abschluss fällig - und Karstadt-Quelle sagt, da seien keine Kosten versteckt. Da müssen sich die Wettbewerber die Frage gefallen lassen, warum sie das nicht auch können.

Verkaufsretter Abgeltungssteuer

Nun hat die Branche noch ein neues Argument: Eine Lebensversicherung sei trotz der hohen Kosten ein gutes Geschäft, wegen der niedrigeren Abgeltungsteuer auf Versicherungen. Das mache die höheren Kosten wieder wett. Mit diesem Satz verkaufen Vertreter derzeit Tausende von Fondspolicen, die nun angeblich besser abschneiden als Fondssparpläne.

Das ärgert Verbraucherschützer wie Niels Nauhauser. Sie sehen den Wettbewerb zugunsten des „schlechteren Produkts“ Versicherung verzerrt und warnen: „Die Versicherung spart zwar Steuern, meist fressen aber die doppelten Kosten für Fonds- und Versicherungsverwaltung den Vorteil wieder auf.“

Nur die besten Fondspolicen haben gegen die schlechtesten Fonds die Nase vorn, belegen Vergleiche. Gegen eines kommen sie gar nicht an: Besitzer von Indexfonds-Sparplänen drücken zwar später reichlich Steuern ab, tragen aber trotzdem den höchsten Gewinn davon. Die Taschenlampe können sie sich dabei auch sparen: Es gibt keinen Kostenwald. Wenn das kein Lichtblick ist.